Das Klima ändert sich von Jahr zu Jahr aufs Neue. Heisse Sommernächte gehören genauso dazu wie plötzliche Kälteeinbrüche im Frühling oder Herbst. In den kühleren Jahreszeiten sorgt ein wohlig warmes Heim für den gewissen Wohlfühlfaktor und Zufriedenheit. Doch wann müssen Vermieter die Heizung einschalten? Wir sind dieser Fragen auf den Grund gegangen.
Kurz vorneweg:
Gemäss schweizerischem Recht gibt es kein definiertes Datum für den Beginn der Heizperiode. Es gilt der Grundsatz, dass geheizt werden muss, wenn dies notwendig ist. Das ergibt sich aus Art. 256 OR, wonach der Vermieter das Mietobjekt jederzeit in einem «zum Gebrauch tauglichen Zustand» zu erhalten hat.
Keine gesetzliche Heizperiode in der Schweiz
Wie bereits erklärt, gibt es in der Schweiz keinen offiziellen Beginn für die Heizperiode. Allerdings wurde im Obligationenrecht der Artikel 256 niedergeschrieben, welcher das Beheizen von Mietobjekten regelt. Dieser Artikel beinhaltet zahlreiche Pflichten, welche Vermieter beim Vermieten einhalten müssen. Ebenfalls darin enthalten sind die Eigenschaften des Objektes, welches das Objekt erfüllen muss.
Anmerkung: Die Bedingungen unter Artikel 256 sind nur sehr allgemein formuliert und es gibt keinen konkreten Zeitpunkt bezüglich Beginn der Heizperiode.
Doch wann müssen Vermieter die Heizung nun einschalten?
Eine entscheidende Rolle spielt die Aussentemperatur. Sobald es draussen frisch wird, Regen vermehrt einsetzt und es weniger sonnig ist, steigt auch das Bedürfnis nach Wärme im Haus oder der Wohnung. Dies ist in der Schweiz ungefähr Mitte September der Fall und die Temperaturen sinken gerne unter 14 Grad Celsius. Eine funktionierende Heizung ist nun von grossem Vorteil. Sowohl für den Vermieter als auch der Mieter.
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Heizen in der Mietwohnung – Pflichten Vermieter
Neben den Temperaturschwankungen ausserhalb der Heizperiode gilt: Fällt die Zimmertemperatur tagsüber unter 18 Grad Celsius und ist vorhersehbar, dass die Witterung mehr als zwei Tage andauert, sind Vermieter verpflichtet zu reagieren.
Ansonsten kann es für den Vermieter teuer werden. Denn fällt zum Beispiel ein Heizsystem komplett aus, so kann der Mieter eine Mietminderung von bis zu 75 % verlangen.
Wie viel Grad beträgt die optimale Zimmertemperatur?
Experten gehen davon aus, dass der optimale Wohlfühlfaktor bei einer Raumtemperatur zwischen 20 Grad und 21 Grad Celsius liegt.
Allerdings variiert die Temperatur in der verschiedenen Räume. So sollte in Wohnräumen die Temperatur bei 20 Grad Celsius liegen. Hingegen im Badezimmer 22 Grad Celsius insbesondere in den frühen Morgenstunden als besonders angenehm gelten. Und im Flur reichen bereits 15-16 Grad Celsius.
Unser Tipp: Um die Wohnung oder das Haus besonders zu schonen, raten wir, diese Temperaturen einzuhalten. Wird dies nicht realisiert, so ist ein Schimmelbefall oder eine Beschädigung an den Rohren keine Seltenheit.
Kontinuität beim Heizen
Sie fragen sich, wie Sie am besten Heizen? Besonders wichtig ist dabei, dass kontinuierlich geheizt wird. Das heisst, wenn die Heizung läuft, dann sollte diese nicht ständig ab- und eingestellt werden. Denn das erneute Einschalten benötigt viel mehr Energie, als wenn diese regelmässig läuft.
Was ist wenn die Heizung nicht warm wird?
Der Schreck aller Mieter und Vermieter: Heizung wird nicht warm. Ehe Sie einen Heizungsinstallateur kontaktieren, müssen Sie zunächst den Heizkörper auf den Prüfstand gestellt werden. Diese Überprüfung hilft, Ursachen auszuschließen und dem Techniker evt. vorab schon Hinweise zu geben.
Heizung entlüften
Bleibt der obere Teil des Heizkörpers kalt und der untere Bereich ist war, können Sie davon ausgehen, dass sich Luft im Heizkörper befindet. In diesem Fall raten wir Ihnen, die Heizung zu entlüften.
So entlüften Sie die Heizung einfach und schnell.
Thermostatventil überprüfen
Ein verkalktes oder verklemmtes Thermostatventil kann ebenfalls die Ursache für eine Heizung sein, welche nicht warm wird.
So stellen Sie fest, ob das Thermostatventil klemmt:
Als Erstes entfernen Sie den Einstellkopf des Thermostates.
Lösen Sie dazu die Überwurfmutter.
Danach überprüfen Sie die Ventilspindel. Diese sollte idealerweise rund fünf Millimeter herausragen und lässt sich das Ventil leicht drücken. Ist dies nicht der Fall, so haben Sie die Ursache bereits gefunden.
Theromstatventil klemmt
So lösten sie das verklemmte Thermostatventil:
- Lösen Sie die klemmende Ventilspindel, indem Sie mit dem passenden Gegenstand auf den Spindelstift schlagen. Manchmal lässt sich dies ebenfalls durch Zug mithilfe einer Zange realisieren. Alternativ löst sich der Stift, wenn dieser durch heisse Luft erwärmt wird oder Schmieröl zum Lösen verwendet wird.
- Sobald sich der Spindelstift wieder leicht lösen lässt, bringen Sie den Einstellknopf wieder an und die Heizung sollte nun warm werden.
Nützt alles nichts, dann raten wir Ihnen, Kontakt mit einem Fachmann aufzunehmen.
Wie warm sollte eine Wohnung sein?
Gemäss übereinstimmender Meinung aller Mietrechtsjuristen muss die Raumtemperatur in einer Mietwohnung von 7 bis 23 Uhr 20 bis 21 Grad erreichen. Eine Absenkung der Raumtemperatur gilt zwischen 23 und 7 Uhr als zulässig.
Unser Tipp: Bekanntlich macht das Heizen den grössten Teil des Energieverbrauchs im Haushalt aus. Folglich sollten Vermieter die Raumtemperatur immer im Auge behalten und die Räume nicht zu stark heizen.
Fazit Heizung einschalten
Es gibt kein offizielles Datum, welches in der Schweiz als Heizstart definiert wurde. Zudem müssen Vermieter dafür sorgen, dass die Mietpartei bei Niederschlag und kaltem Wetter im Mietobjekt nicht friert. Deshalb gilt für Vermieter, dass das Heizsystem regelmässig zu warte, sodass deren Funktionalität garantiert werden kann.
Mit Leidenschaft für unsere Leser und Eigentümer.