Insbesondere in den kalten Jahreszeiten breiten sich Schimmelpilze gerne in Häuser und Wohnungen aus. Doch welcher Pilz ist gefährlich? Und wie können Sie einen Schimmelbefall frühzeitig erkennen oder gar minimieren? Erfahren Sie mehr in diesem Artikel!
Schimmel – 100’000 Pilzarten
Befindet sich Schimmel in der Natur trägt er dort zum Ökosystem bei. So unterstützt er zum Beispiel die Bildung von Humus und anderen natürlichen Prozessen. Gelangen Schimmelsporen allerdings in die Luft so können sich diese in Gebäude und unserer Umgebung absetzen.Oftmals sind es feuchte Stellen, welche uns auf deren Anwesenheit aufmerksam machen – denn für das menschliche Auge ist Schimmelbefall meist unsichtbar. Durch fehlendes Lüften, Wasserschäden, Risse in der Wand, beim Schwitzen oder Ausatmen, Wasserdampf beim Kochen oder Backen: In unserem Alltag entsteht in der Regel täglich Feuchtigkeit, welche die perfekte Nahrung für Schimmel ist. Folglich muss die Luftfeuchtigkeit tief gehalten werden, damit keine Nährboden entstehen kann.
In der Natur gibt es mehr als 100’000 Arten von Schimmelpilzen. Dabei gibt es zwei Hauptursachen, weshalb Schimmel in der Wohnung oder dem Haus entsteht.
Ursachen:
- Fenster bleiben geschlossen. Wenig oder falsches Lüften
- bauliche Mängel
Lüften ist das A und O, um Schimmel fernzuhalten. Wer dies nicht regelmässig oder falsch macht, der bildet die ideale Basis für einen Schimmel-Wohlfühlbereich. Ebenfalls können bereits beim Bau Fehler entstanden sein, welche mehr Feuchtigkeit in den Räumen und dem Gebäude einschliesst, wodurch Schimmelpilze prächtig gedeihen. Funktioniert zum Beispiel das Lüftungssystem eines Neubaus nicht, so bleibt der Schimmelbefall nicht lange fern. Oder kann das Wasser nicht richtig ablaufen und staut sich in den Wänden, ist ein Befall bereits vorprogrammiert.
Schimmelbefall bekämpfen
Richtig Lüften – So bildet sich weniger Schimmel
- Alle Fenster während des regelmässigen Lüften nicht kippen, sondern ganz öffnen. Es ist wichtig, einen richtigen Durchzug zu erzeugen. Auch im Winter oder bei Regen.
- Sind die Temperaturen im Schlafzimmer tiefer als im Rest der Wohnung, halten Sie die Türen geschlossen.
- Es bildet sich schneller Schimmel, wenn warme Luft auf kalte Wände trifft und nicht zirkulieren kann. Folglich alle Möbel nicht direkt an die Aussenwände stellen.
- Nach dem Duschen oder Kochen gut lüften, damit die Feuchtigkeit abzieht.
- Die Filter der Küche und des Bades regelmässig reinigen. Nur so kann hohe Luftfeuchtigkeit richtig abziehen.
- Die Oberflächen der Dusche nach der Benutzung antrocknen, um die Feuchtigkeit zu minimieren.
Schimmel ist gefährlich – nicht immer
Laut der Gesundheitsbehörde der Schweiz sind Schimmelsporen in geringer Anzahl immer in der Luft und für gesunde Menschen nicht gefährlich. Sind diese allerdings in hohen Konzentration vorhanden, können die Sporen Augen, Atemwege und die Haut reizen. Im schlimmsten Fall entsteht daraus chronische Bronchitis oder Asthma oder es treten Allergien auf.
WICHTIG: Personen, welche unter einer Vorerkrankung leiden, welche das Immunsystem schwächt, sollten den Kontakt mit Schimmel meiden.
Welcher Schimmelpilz ist gefährlich?
Oftmals bleibt Schimmel über längere Zeit unentdeckt. Gerade wer weissen Schimmel in den Wohnräumen oder auch im Keller hat, bemerkt diesen meist erst durch die Farbänderung des Fruchtkörpers. Färbt sich dieser schwarz wird er meist erst bemerkt. Besonders beim schwarzen Schimmel gilt Vorsicht: Alle Arten von schwarzen Schimmel sind aufgrund ihrer Aggressivität und Fähigkeit zum Überleben giftig für den menschlichen Organismus.
Wie merkt man das Schimmel in der Wohnung ist?
Wie bereits erwähnt, bemerkt man den Schimmelpilz erst nach einer gewissen Zeit.
Typische Anzeichen für Schimmel in der Wohnung sind:
- Modrige, faulig riechende Raumluft
- Schwarze Punkte oder Flecken an den Wänden
- Hohe Feuchtigkeit, feuchte Stellen und Flächen im Raum
- Anhaltende Schlafstörungen
Was tun bei Schimmelpilz in der Wohnung?
Am wichtigsten ist es, den Schimmel so schnell wie möglich vollständig zu entfernen. Mieter sind verpflichtet einen Schimmelbefall sofort dem Vermieter zu melden. Ansonsten können Mieter später haftbar gemacht werden, wenn durch Schimmel Schäden entstehen.
Dabei ist es wichtig, dass die beiden Parteien gründlich kommunizieren und sich der Hausverwaltung einen Überblick über das Ausmass macht. Handelt es sich um einen Baumangel, wie undichte Fenster kann der Mieter verlangen, dass die Wohnung auf Kosten des Vermieters in Ordnung gebracht wird.
Stellt sich heraus, dass der Mieter die Wohnung nicht ordnungsgemäss gepflegt hat und ist dessen Verschuldung nachzuweisen, so muss die Mietpartei die Aufwände dafür tragen.
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Schimmel entfernen: Selber machen oder Experten beiziehen
Abhängig vom Ausmass des Schimmelpilzbefalls kann dieser selber behandelt werden oder es benötigt einen Fachmann. Wer sich in einem Mietverhältnis befindet, ist verpflichtet den Verwalter zu informieren.
Selber versuchen, den Schimmel zu entfernen.
- Stufe 1: Der Schimmel befindet sich auf Fugen im Bad oder an Fenstern.
Vorgehen: Zum Entfernen der befallenen Orte eignen sich Wasser mit Reinigungsmittel oder Schimmelentfernungsmittel. Auch Javelwasser oder hochprozentiger Alkohol helfen. (bei kleine Flächen)
Vorsicht: Sie können die Materialoberfläche beschädigen.
- Stufe 2: Befindet sich der Schimmelpilz an einer Wand oder an der Decke und die betroffene Fläche ist kleiner als ein halber Quadratmeter. Baumängel sind nicht zu erkennen.
Vorgehen: Kontaktieren Sie eine Fachperson bzw. den Vermieter, um die Ursache des Schimmel festzustellen und entfernen zu lassen.
- Stufe 3: Ein anhaltender Schimmelgeruch ist im Raum zu vernehmen oder der Pilz zeigt sich grossflächig und bedeckt mehrere Stellen.
Vorgehen: Die Bewohner müssen umgehend einen Experten kontaktieren.
Wer trägt die Kosten bei Schimmel in der Wohnung?
Ist der Schimmel durch äussere Einflüsse, wie einen Baumangel verursacht worden, so müssen Vermieter die Kosten dafür tragen. Ist allerdings der Mieter für den Schimmelbefall verantwortlich, so muss dieser die Kostenbeseitigung an Wänden, Fenster, im Keller und anderen Teilen der Wohnung oder dem Haus übernehmen.
Fazit Schimmel in der Wohnung
Lüften! Achten Sie auf genügend Luft in der Wohnung und querlüften Sie diese regelmässig! Dadurch vermeiden Sie das Risiko enorm, einen Schimmelbefall in der Liegenschaft hervorzurufen. Wenn sich dennoch Schimmel bildet, kontaktieren Sie unverzüglich den Vermieter. Dieser geht der Ursache auf den Grund und stellt die fachmännische Experten zur Verfügung, um diesen zu beseitigen.
FAQ Schimmelbefall in der Wohnung
Was passiert wenn man Schimmelsporen einatmet?
Die Giftstoffe der Schimmelproduktion verbreiten sich leicht in der Luft und können bei dem Einatmen Vergiftungssymptome hervorrufen. Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen durch Schimmel sind oft erste Anzeichen. Es kann auch zu schweren Wahrnehmungsstörungen und starker Müdigkeit kommen.
Was passiert wenn man in einem Zimmer mit Schimmel schläft?
Wer in einem Zimmer mit Pilzsporen schläft und diese einatmet, der kann von allergische Reaktionen geprägt werden. Weitere Symptome sind:
- andauernde Kopfschmerzen
- Schnupfen
- Schlafstörungen
- brennende Augen
- Husten
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