Bei der Berechnung der Wohnfläche tritt oft Verwirrung auf. Welche Flächen zählen zur Grundfläche? Gehören der Balkon, der Keller, die Terrasse, das Dachgeschoss oder der Hobbyraum der Wohnung dazu? Und wie geht das mit den Dachschrägen? Diese und weitere Fragen zum Thema Wohnfläche berechnen, beantworten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Noch vor oder auch nach dem Einzug möchten viele Mieter die tatsächliche Grösse des Grundrisses der Wohnung ermitteln. Auch Käufer eines Hauses beabsichtigen vor dem Erwerb die Grundfläche berechnen zu lassen und auf Nummer sicherzugehen.
Kurz vorneweg: In der Schweiz gibt es keine einheitliche und rechtliche Definition, wie eine Wohnung ausgemessen wird.
Allerdings haben sich einige Formeln und Normen in den letzten Jahren bei der Berechnung der zulässigen Wohnfläche etabliert.
Keller, Balkon, Estrich, Terrasse oder Wintergarten
Normalerweise zählen Räume wie der Keller, Balkon, Estrich, Terrasse, Garage, Wintergarten oder Abstellraum nicht zur Grundfläche dazu und werden bei der Berechnung nicht mit einbezogen.
Was dazu gehört, sind Räume, welche bewohnt werden. Also zum Beispiel diese Zimmer:
- Wohnzimmer
- die Küche
- Badezimmer
- Bad
- Kinderzimmer
- Arbeitszimmer
- Flur/Gang
- Garten
Folglich gehört auch die Waschküche, der Hobbyraum oder andere Kellerräume einer Wohnung oder Hauses nicht zur Wohnfläche. Besonders beim Verkauf oder Kauf spielt die Wohnfläche eine wesentliche Rolle, um den Preis, die Nebenkosten oder auch die zukünftige Versicherung der Immobilie zu bestimmen und einen groben Überblick zu erhalten.
Um die wesentliche Nutzfläche eines Mehrfamilienhauses, einer Eigentumswohnung oder Maisonette- oder Mansardenwohnung zu bestimmen, werden die Nebennutzfläche oftmals im Mietvertrag festgehalten. Dies vereinfacht die Berechnung der eigentlichen Wohnfläche enorm.
Dachschrägen – Uneinigkeit bei der Wohnflächen Berechnung
In der Schweiz gibt es bei Häusern oder Mietwohnungen mit Dachschrägen oftmals Streitigkeiten. Die Berechnung wird dadurch oftmals missverstanden und es herrschen Unstimmigkeiten.
In Ländern wie Deutschland herrschen bei Dachschrägen klare Regeln: Flächen mit einer Raumhöhe innerhalb einem und zwei Meter sind mit 50 % der eigenen Fläche anzurechnen.
Hingegen in der Schweiz auch Räume mit einer Höhe von 1.50 Metern komplett zur Wohnfläche angerechnet werden. Eine einheitliche Regelung bei schrägen Wänden oder Dachschrägen sind im schweizerischen Mietrecht schlichtweg nicht vorhanden.
Tipp: Messen Sie bei Objekten mit Dachschrägen genau nach. Aufgrund der fehlenden Bestimmungen in der Schweiz, gibt es keine Garantie, dass die Wohnfläche richtig bestimmt wurde.
Wichtige Ausdrücke bei der Wohnflächen Berechnung
- Geschossfläche
- Verkehrsfläche
- Funktionsfläche
- Konstruktionsfläche
- Vermietbare Fläche
Geschossfläche
Bei der Geschossfläche handelt es sich um die Grundrissfläche, welche von allen Seiten umschlossen und überdeckt ist. Zudem muss diese Fläche von allen Geschossen zugänglich sein.
Verkehrsfläche
Die Verkehrsfläche dient dazu, das Objekt von aussen erschliessbar zu machen. Dazugehört der Hauseingang, der Weg bis zur Liegenschaft oder das Treppenhaus.
Funktionsfläche
Die Funktionsfläche ist für Hauseigentümer interessant, welche den Neubau oder einen Umbau planen. Zu dieser Fläche zählen Bereiche, in denen sich beispielsweise Rohre oder Leitungen befinden.
Konstruktionsfläche
Wie der Name schon herleiten lässt, handelt es sich bei der Konstruktionsfläche um Dinge, welche der Konstruktion dienen. Dazu zählen beispielsweise die Wände, die Fassade oder auch die Isolation.
Vermietbare Fläche
Bei der vermietbaren Fläche handelt es sich meist um diejenige Fläche, welche im Mietvertrag oder festgehalten wurde. Sie dient beim Hauskauf als Grundlage für die Berechnung der zulässigen Miethöhe durch den hypothekarischen Referenzzinssatz.
Diese ist sowohl für Mieter, Vermieter und Eigentümer interessant und dienen als Ausgangslage bei der Wohnflächen-Berechnung des Grundstück.
Die lässt sich ermitteln, indem man von der Geschossfläche sowohl die Verkehrsfläche, die Funktionsfläche als auch die Konstruktionsfläche abzieht.
Falsche Quadratmeter bei der Wohnfläche
Wie erwähnt ist die Berechnungsgrundlage oder Verordnung für Wohnfläche in der Schweiz sehr schwammig. Deshalb gilt eine gewisse Toleranzgrenze bei Mietverträgen oder Immobilien Exposés. Dennoch ist es ratsam, ganz genau zu messen, um solchen Uneinigkeiten und falschen Angaben aus dem Weg zu gehen.
Denn bei einer zu grossen Differenz können ernsthafte Konsequenzen entstehen. So dürfen Mieter die Senkung des Mietzinses bei einer Schlichtungsstelle beantragen und einfordern oder gar den Mietvertrag auflösen.
Bei der Berechnung helfen online Rechner, Programme, digitale Softwares, Apps oder Experten, welche sich auf den Bereich der Wohnflächen Berechnung spezialisiert haben. Diese Tools unterstützen sowohl Vermieter als auch Mieter bei der exakten Dokumentation und sind überaus hilfreich. Informieren Sie sich deshalb vor dem Kauf, der Vermietung oder dem Verkauf ganz genau und lassen Sie sich professionell unterstützen.
Fazit Wohnfläche berechnen
Die Berechnung der Wohnfläche ist keine einfache Aufgabe. Dennoch sollten Sie sich mit den wichtigsten Fakten auseinandersetzen und sich an die gängigen Methoden halten. Dadurch schützen sich alle Parteien vor unnötigen Streitigkeiten und können Unstimmigkeiten minimieren. Sind Sie sich bei der Berechnung nicht sicher, so lassen Sie sich am besten von einem Experten unterstützen oder beraten.
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