Mietnomaden in der Schweiz: Das müssen Sie wissen!

Der Vermieteralltag ist abwechslungsreich und fordert oft sehr viel Aufmerksamkeit. Besonders bei der Wahl von neuen Mietern, ist Vorsicht geboten. Sogenannte Mietnomaden können für sehr viel Ärger und finanzielle Auslagen führen. Wie Sie sich vor solchen ungewollten Nomaden schützen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was bedeutet Mietnomaden?

Mietnomaden ist ein Begriff, welcher unter Vermieter gefürchtet ist. Ungewollte Mieter, welche nicht beabsichtigen, die Miete zu zahlen. Das Wanderverhalten solcher Mieter ist der Ursprung des Begriffes Nomade. Sobald sie eine Wohnung verlassen müssen, ziehen Mietnomaden oder auch Einmietbetrüger genannt, in ein neues Mietobjekt um und begleichen auch dort keine Miete.

Solche Mietnomaden bedeuten ein grosses Ärgernis für jeden Vermieter und sind meist mit hohen Kosten verbunden. Nicht nur dass die Miete nicht beglichen wird, sondern auch das Verfahren, solche Nomaden aus der Wohnung und dem Haus rauszubekommen ist überaus kostenintensiv.

Zudem sind diese ungewollten Mieter bekannt, das Mietobjekt vermüllt und beschädigt zu hinterlassen. Da diese über keine finanziellen Mittel verfügen, bleiben deshalb die meisten Vermieter auf allen entstandenen Kosten sitzen.

Wie erkenne ich Mietnomaden?

Äusserlich sind Mietnomaden in den meisten Fällen nicht zu erkennen. Weder die Kleidung noch das Aussehen, verraten über deren Absichten. Deshalb ist es umso wichtiger, vorab eine detaillierte und genaue Solvenzabklärung durchzuführen.

So klären Sie ab, ob Ihre Mieter solvent sind:

  • Erstellen Sie ein Anmeldeformular für die neuen Mieter
  • Bitten Sie um eine Kopie der Ausweispapiere
  • Fordern Sie Referenzen des Arbeitgebers ein
  • Prüfen Sie alle Referenzen
  • Verlangen Sie einen Betreibungsregisterauszug
  • Bringen Sie Informationen bezüglich Mietschuldenfreiheit bei den ehemaligen Vermietern ein
  • Bestimmen Sie eine Mietkaution im Mietvertrag

Halten Sie sich an diese Punkte, sind Sie dennoch nicht gänzlich vor Mietnomaden geschützt. Trotzdem hilft Ihnen diese Aufstellung, Mietnomaden frühzeitig zu erkennen.

Mietnomaden loswerden

Wenn Sie sich mit Mietnomaden auseinandersetzen müssen, sollten Sie wissen, wie Sie in solch einer Situation am besten reagieren. Wir haben die wichtigsten Schritte für Sie zusammengefasst:

1. Mietnomaden in der Schweiz: Kündigung und Abmahnung

Laut dem OR in der Schweiz, dürfen Vermieter den Mietern umgehend eine Mahnung zukommen lassen, wenn die Miete und die Nebenkosten nicht pünktlich beglichen werden. Dabei wird eine Frist von 30 Tagen festgesetzt, in welcher der Mieter die Möglichkeit hat, die ausstehende Summe zu bezahlen. Im gleichen Zug muss der Vermieter eine ausserordentliche Kündigung androhen. Dadurch erhält der Vermieter das Recht, bei weiterem Zahlungsverzug eine Kündigung auszusprechen, welche mit einer Frist von 30 Tagen auf das nächste Monatsende ausgesprochen wird. Damit diese Kündigung rechtskräftig ist, müssen Vermieter das vorgesehene Formular verwenden, welches bei der Gemeinde erhältlich ist.

2. Mietnomaden anzeigen

Oftmals möchten Mietnomaden Zeit schinden, um die Ausweisung möglichst weit in die Länge zu ziehen. Deshalb wird die Kündigung meistens ignoriert und nicht beachtet. Zudem gibt es Fälle, in denen die Mietnomaden behaupten, die Miete aufgrund von Mängeln im Mietobjekt nicht zu begleichen. In diesem Fall wird üblicherweise ein Gerichtsverfahren bzw. eine Anzeige gegen die Mietnomaden in die Wege geleitet, um die Situation zu klären. Solange das Gerichtsverfahren aktiv ist, dürfen die Mietnomaden in der Wohnung oder dem Haus wohnen bleiben. Dies kann sich über mehrere Monate erstrecken, was zu einer belastenden Situation werden kann.

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3. Räumung von Mietnomaden

Ist das Gerichtsverfahren beendet und das Urteil ausgesprochen beginnt der nächste Schritt. Wurde die Kündigung als wirksam erachtet, müssen die Mietnomaden die Wohnung räumen. Meistens ist dies nicht ganz so einfach und die Mieter nehmen das Urteil nicht ernst. Zudem gibt es Nomaden, welche das Urteil weiterziehen und vor dem Bundesgericht in Berufung gehen. In diesem Fall bleibt dem Vermieter nur noch eine offizielle Ausweisung bzw. Räumung zu veranlassen. Diese wird beim zuständigen Bezirksgericht in Auftrag gegeben und ist eine sehr langwierige und zeitintensive Angelegenheit. Wurde auch die Berufung rechtskräftig, unterstützt die Gemeinde den Vermieter und arrangiert die Ausweisung. Oftmals wird ebenfalls die Polizei hinzugezogen, um bei Unstimmigkeiten Unterstützung zu leisten.

Kosten für eine Räumung von Mietnomaden

Wer sich mit Mietnomaden auseinandersetzen muss, muss sich nicht nur auf einen zeitintensiven Prozess einstellen, sondern ebenfalls mit hohen finanziellen Ausgaben rechnen. Für die Kosten einer Räumung der Wohnung muss vorerst der Vermieter aufkommen. In der Theorie können die Auslagen dafür bei den Mietnomaden eingefordert werden. Doch oftmals sind diese zahlungsunfähig und verfügen nicht über die nötigen finanziellen Mittel. Die Kaution darf den Vermieter behalten, doch diese reicht normalerweise nicht aus, um die entstandenen Kosten komplett zu decken. In solchen Fällen ist es ratsam, zuvor eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen zu haben, welche eine gewisse Absicherung bietet. Denn die Summe für eine offizielle Ausweisung kann mehrere Tausend Franken betragen, welche auf den Vermieter zurückfallen.

Fazit Mietnomaden

Aus persönlicher Erfahrung als Vermieter, können wir von AIMMO nachvollziehen, wie kraftraubend Mietnomaden sein können. So sind die ungewollten Mieter nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern erfordern ebenfalls sehr viel Zeit und Geduld. Diese Erfahrung ist einer der Gründe, weshalb die Idee für die Online-Software von AIMMO zustande kam. Heute können wir jeden Vermieter unterstützen eine saubere Dokumentation bei der Wohnungsübergabe durchzuführen und im Vermieteralltag digital beizustehen und Mieterdaten zu erfassen. 

Zudem ist es überaus wichtig, solche ungewollten Mietern bereits bei der Abklärung der Referenzen auf die Schliche zu kommen. Je ausführliche die Recherchen und Abklärung andauern, umso effektiver können Vermieter sich vor solchen Einmietbetrügern schützen. Lassen Sie sich folglich Zeit bei den Abklärungen und prüfen Sie die Mieterangabe ausführlich und ganz genau.

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